Sand, Meer und Wind – Ob Nord- oder Ostsee, Strandurlaub können beide. Kitesurfen ebenfalls! Dennoch gibt es einen wichtigen Unterschied: Die Strandkörbe! Man unterscheidet sie an den Seitenteilen. Beim Ostseemodell sind sie geschwungen wie eine Ostseewelle, beim Nordseemodell gerade und flach wie die Ebbe.

Team Nordsee oder Team Ostsee?

Team Nordsee oder Team Ostsee?

Die eine ruhig, die andere rau. Vielseitige Küstenlandschaften oder weitläufige Sandstrände. Die wichtigsten Merkmale, um zu entscheiden: Team Nordsee oder Team Ostsee?

Nordsee: Die Natur

Endlose Deiche und Salzwiesen, kein Hügel weit und breit, aber riesige Dünen, Sandbänke und weite Strände – die Landschaft an der Nordsee ist nicht nur im Sommer herrlich, sondern hat zu jeder Jahreszeit ihren ganz besonderen Reiz. Insbesondere eines: das stürmische Meer. Mit ihm kommt eine einzigartige Geräuschkulisse daher. Egal ob gutes oder schlechtes Wetter, meist rauscht die Nordsee mit lautem, unaufhörlichen Wellenschlag an den weiten Strand. Das Wasser geht und kommt, bei Ebbe fällt einem regelrecht die Geräuschabwesenheit des Meeres auf. Zudem haben die Gezeiten einen einzigartigen Naturraum geschaffen: Das Wattenmeer, seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe. 

Nordsee: Die schönsten Strände & Ihr Kultfaktor

St. Peter-Ording und die Inseln Sylt, Helgoland, Borkum und Juist zählen zu den beliebtesten Orten an der Nordsee. Und auch einige der schönsten Strände der Welt liegen an der Nordsee: der kilometerlange und breite Kniepsand auf Amrum, der Ellenbogen auf Sylt, die „friesische Karibik“ von Föhr und die Traumdünen von Langeoog. Bis auf St. Peter-Ording liegen die Nordseestrände alle auf Inseln, die Festlandstrände hingegen sind oftmals deichgrün. Im Vergleich zur Ostsee erscheint die Nordsee vielen rauer und windiger. Was die Sonnenstunden angeht, kommt die Nordsee mit den Inseln und Halligen auf 1714 Sonnenstunden im Jahr und liegt damit hinter ihren Ostsee-Wettbewerber-Inseln Usedom, Rügen oder Fehmarn. Dafür bleibt der Promi-Faktor auf Sylt, der Insel der „Schönen und Reichen“, gegenüber den ebenfalls mondänen Ostseebädern ungeschlagen!



St. Peter-Ording – Der sehr weitläufige Strand liegt am UNESCO–Weltnaturerbe Wattenmeer und kann stellenweise mit dem Auto befahren werden, weshalb das Nordseeheilbad sich nicht nur bei Familien, sondern insbesondere bei Wassersportler*innen großer Beliebtheit erfreut. (Unsplash/Demiahl)

Nordsee: Aktivitäten

Die Nordsee ist für ihr stürmisches Wetter bekannt. Das liegt daran, dass die See in der Zugbahn von nordatlantischen Tiefdruckgebieten liegt, und diese wiederum sorgen für wechselhaftes und stürmisches Wetter. Für erfahrene Kite- und Windsurfer*innen oder auch Segler*innen ist die Nordsee damit ein Paradies – denn der Wind sorgt für hohen Wellengang. Allerdings kann das für weniger Erfahrene schon zu viel sein. Auch die starke Strömung kann die Badefreude trüben. An Land gibt es aber ebenso einiges zu entdecken: Die Therme in St. Peter-Ording oder das Wrack- und Fischerei-museum „Windstärke 10“ in Cuxhaven. Shoppen mit einer riesigen Markenauswahl, von Designertäschchen bis Kaschmir-Jäckchen, geht besonders gut in Kampen oder Westerland auf Sylt. Auch partytechnisch hat die Nordsee einiges drauf: Nicht nur auf Sylt, sondern zum Beispiel auch beim „White Sands Festival“ auf Norderney oder beim „Rock’n’Roll Butterfahrt“-Festival auf der Insel Helgoland. Eine große Auswahl an Campingplätzen ist an der Nordsee vorhanden, hier dominieren große Wiesen, auf denen im Sommer Wohnmobile und -wagen stehen.

Nordsee: Lebensgefühl

Die Nordsee ist ein ganz besonderes Meer und alles andere als grau. Es gibt viele Gründe, dorthin zu fahren. Der Wind und die raue See rütteln die Sinne wach. Das Meer hat einen Salzgehalt von 3,5%, die Luft schmeckt salzig und befreit. Das Meer schottet sich mit Deichen und Dünen ab. Denn die Küste und das Meer sind eine Gemeinschaft, in die man sich einfügen muss. Die Gezeiten lassen das Individuum sich klein fühlen, die Naturgewalt wirkt demonstrativ. Die Nordsee ist viel älter als die Ostsee und fast doppelt so tief. Sie kennt sich aus mit Fluten und relativiert auf ihre Weise den Freiheitsbegriff, den sie einem ins Gesicht schleudert. Denn sie nimmt sich ihren Teil, frisst den Sand. Sie bleibt eine unglaubliche Idylle und Laune der Natur. 

Ostsee: Die Natur

An der Ostsee ist alles vermeintlich etwas kleiner, ruhiger und gelassener als an der Nordsee. Dabei erstreckt sie sich sogar weit nach Dänemark und bis in den Norden Schwedens. Ihre Küste bietet nicht nur traumhaft schöne Strände und ein abwechslungsreiches Hinterland mit uralten Wäldern, weitläufigen Mooren und malerischen Hafenstädtchen. Die deutsche Ostseeküste, etwa auf der Insel Rügen, besticht mit beeindruckenden Klippen, besonders mit den Kreidefelsen. Ebenfalls nur an der Ostsee, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, zu finden: die flachen, buchtartigen Boddenküsten. Mecklenburg-Vorpommern bietet zahlreiche Naturlandschaften mit ausgedehnten Waldgebieten, rapsgelben Feldern im Sommer, Steilküsten und Hügeln. Zu den schönsten Naturschutzgebieten an der Ostsee zählen der Grüne Brink, Graswarder, Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, Nationalpark Jasmund und das Naturerbe Rügen. Wilde, fast unberührte Natur findet man direkt östlich von Travemünde. Die wichtigsten Ostseeinseln sind Fehmarn, Rügen und Usedom.

Ostsee: Aktivitäten

Die zahme, seichte Ostsee bietet abwechslungsreiche Reviere. Sie ist ein Planschparadies – und viele Orte haben sich mit diversen Angeboten auf Familien spezialisiert. Schwimmer*innen, Radfahrer*innen, Wanderer*innen und Reiter*innen werden hier glücklich. Aber auch bei schlechtem Wetter hat die Ostsee einiges zu bieten. Es gibt die Ostsee-Therme in Scharbeutz und das „Sea Life“ in Timmendorfer Strand, in vielen Museen haben Kinder freien Eintritt. Auch einige Partys hat die Ostsee zu bieten, besonders in Timmendorfer Strand ist immer viel los. Die Campingplätze reichen von Luxus über Kinderparadiese bis zur abgelegenen Bulli-Wiese, auf der man fast alleine steht. Und wer gerne durch Luxusboutiquen flaniert, wird in den Ostseebädern, wie Binz oder Timmendorfer Strand, fündig. Zusätzlich gibt es interessante Städte im Hinterland zu entdecken: shoppen und sich gleichzeitig an der Backstein-Architektur der alten Hanseaten erfreuen, wie in Lübeck, Wismar, Rostock oder Stralsund.

Ostsee: Die schönsten Strände & Ihr Kultfaktor

Rügen, Usedom, Heiligendamm, Timmendorfer Strand und Scharbeutz zählen zu den beliebtesten Orten an der Ostsee. Die Küste ist dabei von der dänischen bis an die polnische Grenze gesäumt von langen, feinen und weißen Sandstränden. Manche mit jeder Menge Action, wie etwa in Damp 2000 oder am Südstrand von Fehmarn. Andere wild und still, wie der Darßer Weststrand mit seinem wilden Wald. Usedom, Rügen und Fehmarn belegen dabei in jedem Jahr die Top-Plätze, wenn es um die Sonnenstunden-Bilanz geht. Vielleicht ein Grund, weshalb die Ostsee unter den Deutschen auch etwas  beliebter zu sein scheint als die Nordsee. Allein auf Rügen wurden in den letzten zwölf Monaten 6,4 Millionen Übernachtungen gezählt. Allerdings verteilen sich die Gäste an der Ostsee auch auf mehr Fläche. Denn mit Fehmarn ist Deutschlands Ostseeküste ganze 2.247 Kilometer lang. Und der Promifaktor? In Timmendorfer Strand relaxt Till Schweiger im eigenen „Barefoot Hotel“. Udo Lindenberg ist ebenfalls Fan des Örtchens. Bosse verbringt seine Freizeit gern im Grand Hotel Heiligendamm, während Rapper Marteria seine Angelrute auf der Insel Rügen auswirft. Moderator Steven Gätjen, Otto Waalkes, Nationalspieler Mario Gomez und TV-Koch Tim Mälzer genießen Schampus und Sushi auf der Dachterrasse vom „Bayside Hotel“ in Scharbeutz.


Aufgrund von sanfteren Winden und weniger Wellen ist die Ostsee ein ideales Wassersportrevier, insbesondere in der Kieler Förde tummeln sich die Boote. ( Unsplash/Marvin Radke)

Ostsee: Lebensgefühl

Die Ostsee wirkt vermeintlich mehr wie eine große Badewanne. Sie ist für eher ruhigeres Wasser bekannt und auch sonst unterscheidet sich das Badegefühl zur Nordsee. Das Wasser in der Ostsee kann bis zu 24 Grad warm werden, in der Nordsee bleibt es mit rund 21 Grad etwas kühler. Sie ist außerdem gezeitenlos und hat mit 1,8% einen niedrigeren Salzgehalt als die Nordsee. Sie brennt nicht so in den Augen beim Schwimmen. Die Ostsee empfängt Urlaubsgäste sommerlich, warm und entspannt. Die mondäne Vergangenheit zeigt sich in der weißen, prunkvollen Bäderarchitektur entlang der Küste und erzählt von Sommerfrische und mild gestimmter Schönheit.