Naturwunder Nordsee
Die Nord- und Ostsee spielten lange Zeit in Bild- und Filmmaterial kaum eine Rolle. Zu schwierig und unvorhersehbar schienen die Dreharbeiten im oft trüben Wasser, zu wenig exotisch die Tierwelt. Das Filmteam um Thomas Behrend hat sich nun der Herausforderung gestellt und in drei Jahren Drehzeit Geschichten unter und über Wasser gesammelt, die die Meere vor unserer Haustür in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen. SEASIDE zeigt die besten Bilder der Nordsee aus der umfassenden ARD-Naturdokumentation.
An 320 Drehtagen legten die an dem Naturfilm-Projekt Beteiligten rund 40.000 Reisekilometer zurück! Für die vierteilige Reportagereihe „Unsere Meere“, die in diesem Frühjahr erschien, schufen sie etwa 400 Stunden Filmmaterial, darunter allein 500 Stunden unter Wasser! In den drei Jahren Drehzeit wurden elf Länder besucht und 32 Tierarten gefilmt. Der Anspruch des Teams rund um Thomas Behrend? Kein geringerer, als nie zuvor Gesehenes zu zeigen und die alltäglichen wie abenteuerlichen Dramen zu erzählen, die sich in der Welt der Meere abspielen. So konnten spektakuläre Szenen eingefangen werden: Schwertwale jagen Kegelrobben im Familienverband und mit erkennbarer Strategie. Ein Katzenhai begegnet seinem schlimmsten Feind. Die Gotland- Ringelnatter jagt tauchend im Meer nach Fischen – ein Anblick, der Urängste weckt und ein Verhalten, das nie zuvor gefilmt wurde. Dem Unterwasserfilmer Manuel Spescha kam seine Erfahrung im Apnoetauchen zugute, um sich ganz leise der Tierwelt zu nähern. Unterwasser-Zeitraffer ebenso wie hochauflösende Satellitenbilder lassen uns Nord- und Ostsee aus einem anderen Blickwinkel und auf neuem Bildniveau erleben.
In den Meeren ist alles mit allem verbunden – das verblüffende Ineinandergreifen ökologischer Kreisläufe wie auch Umweltschäden und Klimawandel. Die vielfältigen Bedrohungen von Nord- und Ostsee werden nicht ausgeklammert. So mag „Unsere Meere“ das bisher umfangreichste und hochwertigste Filmdokument dieses Lebensraums sein. Der NDR-Naturfilm, welcher un-begrenzt in der Mediathek (ardmediathek.de) zu sehen ist, möchte ganz neue Maßstäbe im heimischen Tierfilm setzen. Der Erzählung leiht Schauspieler Axel Milberg dafür seine besondere Stimme. Und die norddeutsche Musikerin Milla Kay hat eine gefühlvolle Ballade kreiert. Die Musik von Oliver Heuss liefert den passenden Soundtrack, eingespielt von der NDR-Radiophilharmonie.
Die Nordsee ist ein Lebensraum der Superlative. Der Film „Unsere Meere“ nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine außergewöhnliche Reise ins Reich der Tiefe. Die zwei Nordsee-Filme „Naturwunder Nordsee“ und „Unbekannte Nordsee“ der vierteiligen „Unsere Meere“-Reihe porträtieren die Bewohner in den tiefen Fjorden Norwegens, auf Helgoland, vor den Shetlandinseln und in den gigantischen Weiten des Wattenmeeres. Die Nordsee, anderthalb Mal so groß wie Deutschland, verlangt den Tieren alles ab. Doch die Herausforderungen sind jedes Mal unterschiedlich. Es ist offensichtlich, wie sehr sich der Lebensraum in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Das stellt die Meeres- und Küstenbewohner vor völlig neue Aufgaben und gilt für Papageitaucher, Raubmöwen, Delfine, Tintenfische ebenso wie für Fischotter. Das Kamerateam filmte dafür Hunderte von Tagen unter Wasser, teils mit angehaltenem Atem. Ohne die schwere Ausrüstung und störende Geräusche gelangen so einzigartige Einblicke in das Verhalten scheuer Tiere.
ardmediathek.de